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Geschichte der Cloverleaves

Die Wurzeln der Cloverleaves lassen sich bis in die Jahre vor 1960 zurück verfolgen. Damals hatte der Volkstanzkreis der Volkshochschule seine Übungsabende in einer hannoverschen Turnhalle. Es wurden überlieferte und neugeschaffene deutsche Volkstänze (z.B. die Barsbütteler Tänze) und dazu einige Tänze aus Amerika getanzt. Quelle für die Tänze aus Amerika waren die beiden gleichnamigen Hefte von Franz Palm und Hilda Lander (Band 2), in denen Play Parties, Mixer, Round Dances, Kontra Dances und Square Dances angeboten wurden.

1960 zog man um in das neu eröffnete Freizeitheim Linden, das erste der Stadt Hannover. Anfangs tanzte man im Kellersaal, wo allerdings Säulen den freien Lauf der Tänze arg behinderten. Schon bald konnte man aber in den kleinen Saal Raum 18 oder die Badewanne im Hauptgeschoss umziehen. Und dort tanzten wir bis Ende April 2001.

Die Leitung hatte damals das Ehepaar Lieselotte und Harald Pieper. Als zwei Jahre später die Volkshochschule den Tanzkreis dem Freizeitheim zur eigenen Regie übertrug und ein moderner Name gesucht wurde, entschied man sich für die Bezeichnung SQUARE DANCE CIRCLE, obwohl Square Dance nur einen kleinen Teil des Tanzprogramms ausmachte, z.B. der Grand Square, Grand Prowl und ähnliche, auswendig getanzte Squares.

1965 zogen die Piepers nach erfolgreicher Tanzarbeit aus beruflichen Gründen aus Hannover fort. Eine Lücke war zu schließen. Um den Tanzkreis am Leben zu erhalten, bildeten acht langjährige Teilnehmer eine Arbeitsgemeinschaft, wobei jeder die ihm besonders zusagende Tanzart lehrte. Die Gesamtleitung übernahm Werner Heller, später Heiner Fischle (1968).

In Norddeutschland gab es zu jener Zeit gerade mal 8 Clubs in 5 Städten:

Berlin Dancing Bears
Havel City Dancer (ehemaliger FKK-Club, Kennzeichen: extrem kurze Röcke)
Rubber Dollies
Swinging Bears
Bremerhaven Port Promenaders
Hamburg Stintfang Square-Dancers HH e. V.
Kassel Kassel Cast Off
Osnabrück Volkstanzclub (Name unbekannt)

Es dauerte noch bis 1969, bis der Square Dance Circle den modernen Square Dance, den Western Square Dance kennen lernte und seinen Namen wirklich verdiente. Heiner Fischle weiß davon zu berichten:

Um diese Zeit erzählte uns jemand, in den USA gebe es eine Zeitschrift extra für Square Dance, namens Sets in Order. Seit März 1969 haben wir diese Zeitschrift abonniert. Damals kam gerade ein neues Buch heraus: The Caller Teacher Manual for the Basic Program of Square Dancing. Diese Buch mußte angeschafft werden! Aus diesem Buch bekamen wir erstmals einen Begriff von Patter Calls, nachdem wir bis dahin eigentlich nur Singing Calls kannten. Durch unsere Verbindung zu Sets in Order erfuhr die EAASDC von der Existenz eines Square Dance Circles in Hannover, und der damalige Präsident Chuck Barton lud uns ein, zum Round Up im September 1970 nach Mörfelden zu kommen.(Ausrichter: Mannheim Mixers)

Oh Herr, wie hatten wir uns gebrannt! Der erste Eindruck, als wir in die Halle kamen, war, dass jeder diese verrückte Kleidung trug, von der wir nur eine vage Ahnung durch die Photos in Set in Order hatten. Als nächstes merkten wir gleich beim ersten Tip, dass sehr viele Calls vorausgesetzt wurden, die wir gar nicht kannten: Bei Swing Thru versuchten wir Swing mit dem Corner zu tanzen; bei Wheel and Deal wurden wir irgendwo hingezerrt: und bei jedem Spin Chain Thru brach jeder Square mit einem Hannoveraner garantiert zusammen. Die Caller waren mit einer Reisegruppe aus den USA gekommen: Dave Taylor und Johnny LeClair. Sie machten ihre Sache offenbar hervorragend, nur leider hatten wir nicht den rechten Genus davon. Einige gaben das Mittanzen gleich auf, anderer versuchten, jeden Tip in einer anderen Ecke der Halle zu tanzen. Vermutlich waren wir der Schrecken des Round Up. Unsere einzige Entschuldigung ist, daß wir vorher wirklich keine Ahnung hatten.


Dennoch, dieses Erlebnis hatte Wünsche geweckt, und es wurde beschlossen, Square Dance richtig zu erlernen. Jürgen B. Hartig war mit seiner Frau gerade aus den Staaten zurückgekehrt, wo er zwei Jahre lang für seine Firma tätig gewesen war. Beide hatten dort Square Dance live kennen gelernt. Diese Erfahrungen und Heiner Fischles autodidaktisch angeeigneten Call-Kenntnisse brachten der Gruppe den Durchbruch. Zwei Wochenendlehrgänge im Jahre 1970 in der Landesbildungsstätte Bündheim/Bad Harzburg mit einem amerikanischen Caller aus Frankfurt und Reinhard Kraft aus Hanau vermittelten uns das damalige Tanzprogramm, sozusagen per Crash-Kursus, so dass 1971 beim Round Up in Darmstadt keine (größeren) tänzerischen Probleme mehr bestanden. Unsere Teilnahme am Hummel Dance in Hamburg, Pfingsten 1972 vertiefte unsere Kenntnisse und brachte uns neue Kontakte und Square Freunde, genau so wie unsere inzwischen guten Beziehungen nach Berlin zu den Havel City Dancers und den Rubber Dollies. Beim Spring Jamboree 1972 in Berlin waren wir beinahe schon alte Hasen. Diese Erfolgserlebnis führte zu der Entscheidung, den Schwerpunkt im Tanzkreis wirklich auf den Square Dance zu verlagern. Ausdruck dieses Wollens sollte ein neuer Name sein.

Fischle: " Das Jahr 1973 bringt für uns wichtige Neuerungen. ... haben wir uns zu einem neuen Namen entschlossen und nennen uns nun "CLOVERLEAFS" (siehe Dokument). Dieser Name deutet auf das Kleeblatt im Stadtwappen und auf die Square-Dance-Figur "Cloverleaf". Unter diesem Namen wird unser Kreis im Clubverzeichnis der Chatterbox erscheinen, so daß wir in Zukunft häufiger mit Besuchen aus anderen Square-Dance-Clubs rechnen können.Zur Taufe wollen wir im Mai an einem Wochenende eine große Tanzparty geben, mit einem bekannten Caller und vielen Gästen aus anderen Städten".

Der erste Cloverleaf Dance war geboren. (siehe Flyer)

Seit dem ist viel Wasser die Leine hinunter geflossen. Der Club hat sich stetig weiter entwickelt, viele neue Gesichter im Laufe von drei Jahrzehnten gesehen und auch so manche kleine oder größere Veränderung erfahren. Der Cloverleaf Dance wurde zu einer ständigen Einrichtung mit einer Reihe ausgezeichneter Caller aus Deutschland und den USA. Und seit langem sind wir in Hannover auch nicht mehr alleine. Mehrere Clubs pflegen den Square Dance in all seinen Facetten, dazu Round Dance, Clogging und Line Dance. Seit Jahren tanzen wir vor, mit gutem Erfolg und viel Spaß.

Und Spaß ist es, was uns bewegt und die Möglichkeit für alle, die am Ende einer arbeitsreichen Woche entspannen wollen, dafür aber ein dennoch spannendes Hobby pflegen möchten. Die Cloverleaves, ein SpaßClub, haben dabei viele aktive Helfer gehabt. Dazu gehören seit Jahren auch diejenigen die offiziell die Gruppe, den Club leiten:

Präsidenten der Cloverleaves

In den Jahren des Bestehens hatte der Club folgende Präsidenten:

  • Jürgen B. Hartig (Caller-Präsident, als Leiter des SD Kreises des Freizeitheim Linden)
  • Werner Mittelstädt
  • Paul Emile Guilbert
  • Henner Helmers
  • Pauline Helmers
  • Petra Rieger
  • Horst N. Buresch
  • Hans-Joachim "Heintje" Heinze


Inzwischen hat sich nach all den historischen Jahren, die wir als eine der größten Gruppen im Freizeitheim Linden seit Bestehen des Hauses tanzten, ein Ortswechsel vollzogen. Wir tanzen jetzt dort, wo der erste Cloverleaf Dance statt fand und danach noch die nächsten neun (alle mit Rudi Pohl, dem Square Dance Mentor der frühen norddeutschen Square Tänzer und Caller): Im Haus der Evangelischen Jugend auf dem Lindener Berg.

Nun ist auch das Haus der evangelischen Jugend Geschichte. Die Kirche hat das Gebäude verkauft, so dass wir weichen mussten. Nach langem Suchen haben wir eine neue Bleibe gefunden. Seit dem 5.8.2016 tanzen wir im Stadtteiltreff Sahlkamp.

Leider konnten wir im Stadtteiltreff nicht lange bleiben. Als wir die Termine für das Jahr 2017 beantragen wollten, wurde uns mitgeteilt, dass wir wegen Veranstaltungen des Hauses in den Wintermonaten (Oktober bis April) mindestens 2-mal im Monat in einen anderen Raum ausweichen müssen. Diesen Raum hatten wir bereits kennengelernt, da wir schon einige Male in diesen ausweichen mussten. Dieser Raum hatte von uns schon die Bezeichnung "unser Wohnzimmer" erhalten, denn die Größe dieses Raumes entsprach dem eines normalen Wohnzimmers. Mehr als 1 Square fand keinen Platz. Dieses war für uns nicht tragbar. Deshalb haben wir uns nach einem neuen Raum umgeschaut. Diesen fanden wir im Turn-Klubb zu Hannover (TKH).

Da auch der Raum im TKH nicht ganz unseren Erwartungen entsprach, haben wir weitergesucht und wurden schließlich wieder im Sahlkamp fündig. Dieses Mal in der Epiphanias Kirche. Hier tanzen wir seit dem 1.9.2017.